Erfurt – Bei den 80 Kameraden in Ilversgehofen brennt heute am Tag der offenen Tür der Baum!
Grund: Erfurts größte und wichtigste Freiwillige Feuerwehr muss sich ins kleinste und älteste Gerätehaus der ganzen Stadt zwängen. Seit zehn Jahren verspricht das Rathaus einen Millionen-Neubau. Jetzt wird die Truppe sogar auf 2027 vertröstet.
Das lange Warten auf eine neue Wache!
Im Schnitt rückt die citynahe Einheit jeden zweiten Tag aus – allein 2022 schon 100 Mal. So oft wie keine andere in der Landeshauptstadt. Zum Glück rücken immer mehr Jugendliche nach. Es gibt kein Nachwuchs-, sondern ein Platzproblem.
Wehrleiter Michael Rudat (43): „Unsere 30 Mädchen und Jungen müssen sich gemeinsam im engen, dunklen Keller umziehen. Die Männer und Frauen machen sich im Ernstfall zwischen den Fahrzeugen inmitten der Abgase fertig.“
Andere Einheiten wie in Hochheim, Kühnhausen oder Töttelstädt hätten trotz weniger Einsätze bereits neue Wachen. „Und bei uns fällt der Putz von der Decke“, schimpft Rudat. Obwohl alles bereit sei für den ersehnten Spatenstich. Es gebe längst ein Grundstück, Baupläne und eingestellte Gelder im Haushalt.
Nach der Gebietsreform, BUGA und Corona schiebt Oberbürgermeister Andreas Bausewein (49, SPD) die Verzögerung nun auf Personalnot im Gebäudemanagement.
Der OB zu BILD: „Wir werden noch drei bis fünf Jahre brauchen. Das Amt 23 hat mit der Sanierung der Schulen voll zu tun“. Er werde jedoch prüfen, ob der Bau durch externe Dienstleister beschleunigt werden kann.